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Und, was ist nun besser?

Ein Naturwald oder ein bewirtschafteter Wald?

Ganz klar: Ein dauerhaft nachhaltiger und naturnah bewirtschafteter Wald. Denn ein Wald, der der Natur überlassen wird, kann zwar bis zu einem gewissen Alter oftmals mehr Biomasse und damit auch mehr Kohlenstoff gebunden haben. Aber ab einem gewissen Alter wird die Kohlenstoffaufnahme weniger und nähert sich dann einem konstanten Wert an, da Wachsen und Vergehen ins Gleichgewicht gelangen. Stirbt der Baum ab und verrottet vor sich hin, gibt er sogar wieder CO2 an die Atmosphäre ab.

Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald dagegen hat zwar womöglich weniger absolute Biomasse und damit mengenmäßig weniger gebundenen Kohlenstoff, dafür entzieht er der Luft aber auch im hohen Alter jedes Jahr neuen Kohlenstoff, da aus ihm immer wieder Bäume entnommen werden, um sie zu nutzen. Der im Holz gebundene Kohlenstoff bleibt etwa in Möbeln oder Gebäuden gebunden und sorgt für Substitutionseffekte. Gleichzeitig wachsen im Wald wieder neue Bäume nach und binden neuen Kohlenstoff. Auf längere Zeit gesehen hat dies also Vorteile.

Und auch das dürfen wir nicht vergessen: Durch den Klimawandel verändern sich auch die Rahmenbedingungen für unsere Wälder. Hitze. Trockenheit. Wetterextreme schaden dem Wald. Nicht alle Baumarten können in diesen neuen und sich weiter ändernden Bedingungen gut wachsen. Sie sind risikoanfällig. Einige sprechen vom Waldsterben 2.0. Wir müssen unsere Wälder klimafit für die Zukunft machen. Das geht nur, wenn wir den Wald „umbauen“. Also besser angepasste Baumarten anstelle der anfälligeren Arten pflanzen. Vielleicht müssen wir aber auch ganz andere Baumarten pflanzen als wir es heute prognostizieren.

Und noch eins: Ein naturnah bewirtschafteter Wald mit auf der Fläche integrierten Habitatstrukturen hat auch keine Nachteile bei Artenvielfalt und Biodiversität.

Soll der Wald auch in Zukunft seine Klimaleistungen erfüllen, muss er auch die Chance dazu haben! Hierzu muss er nachhaltig und naturnah gepflegt und bewirtschaftet werden.